Gespräch haben / Ohne Worte (Martin Clausen und Kollegen)
„Gespräch haben / Ohne Worte“ (2014) ist eine Collage aus fünf verschiedenen Gesprächswelten. Inmitten eines Szenarios von Gesprächsrunden und Verkaufsdialogen zelebrieren Martin Clausen, Rahel Savoldelli und Peter Trabner formelle und informelle, funktionale und dysfunktionale Kommunikationsformen. Dabei üben sie sich in tragikomischen Annäherungen, im Halten und Verlieren von Kontakten: Wenn ein Gespräch nicht mehr möglich ist, seine Mittel aufgebraucht scheinen, wenn gegenseitiges Unverständnis, Vertrauensbrüche und Verteidigung vorherrschen, führen sie den Kontakt mit anderen Mitteln weiter. Prügeleien, vergebliche und mehr oder weniger erfolgreiche Animationsversuche schlaffer Körper, Quälereien ebenso wie herzliche bis erotische Kontaktaufnahmen folgen. „Gespräch haben / Ohne Worte“, die zweite Produktion von Martin Clausen und Kollegen beschreibt Szenen, die jenseits verbaler Erklärungen und dennoch kommunikativ wirksam sind. Darin verteidigen sie mit anrührender Verve die Schönheit von Momenten des Nicht Verstehens, sezieren die Synchronizität von Sprache und Gesten und legen mögliche und unmögliche Beziehungsgeflechte frei. Lustvoll verweilen sie beim Negativen, in bewusster Bejahung von Zuständen des Un-Vernehmens, des Un-Wissens und der Un-Fähigkeit als unentbehrlichem Teil zwischenmenschlicher Kommunikation. Eine Performance mit musikalischen Elementen der Musiker Doc Schoko, Mario Schulte und Harald Wissler.
HAU Hebbel am Ufer (HAU3), Tempelhofer Ufer 10, Kreuzberg, 10963 Berlin
Credits:
Konzept: Martin Clausen, Johannes Hock
Performance: Martin Clausen, Rahel Savoldelli, Peter Trabner
Musik: Mario Schulte, Doc Schoko, Harald Wissler
Raum/Objekte: Ivan Bazak – Karpatentheater
Licht: Benjamin Schälike
Kostüme: Lisa Kentner & Malena Modéer
Mitarbeit: Werner Waas, Mia Sellmann
Produktion & Presse: björn & björn
Produktion: Martin Clausen und Kollegen. Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer. Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.