Berlin Diagonale – Show Camp (AGENTUR FÜR ANERKENNUNG, B_Tour in Kollaboration mit Ilona Marti., Berlocken Theaterkollektiv, Bridge Markland, Cinema Cantabile, Collective ANDERPLATZ – Valentina Bordenave, costa compagnie, Ekaterina Statkus, Elen Moos, Gosia Gajdemska, Helen Schröder, Helena Kontoudakis, Howool Baek, INITIATIVE X TAGE, Julia Rosa Stöckl, Katharina Haverich, Kazuma Glen Motomura, Kolonastix, komplexbrigade, Lamusica / meet MIMOSA, MS Schrittmacher, multicultural city, Natalie Reckert, OBJECTIVE SPECTACLE, Olivia Hyunsin Kim/ddanddarakim, Peter Waschinsky, Phyla, post theater, Regina Gyr, Ren Saibara, Renen Itzhaki, Shakespeare Company Berlin, SICILIANO CONTEMPORARY BALLET, Sisyphos, der Flugelefant (SdF), Susanne Stern, virtuellestheater, zirka trollop)
Findet in englischer und deutscher Sprache statt.
Das Berlin Diagonale − Show Camp richtet den Fokus auf mehr als 40 Berliner Künstler*innen, Kompanien und Spielorte, die in einem gebündelten Format ihre tour-fähigen Arbeiten präsentieren. So können sich Fachgäste schnell über neue Projekte informieren und direkt mit der Berliner Performing Arts Szene in Kontakt treten.
Das bewährte offene Messeformat mit Tischgesprächen, Videos und Requisiten wird kombiniert mit 5-minütigen Pitches und bietet einen komprimierten Überblick und den Raum für vertiefende Gespräche. Anschließend laden wir Gäste und Teilnehmer*innen herzlich dazu ein, die begonnenen Gespräche in gemütlicher Atmosphäre an der Bar bei Musik von DJ Moritz Esyot fortzusetzen.
Zur Teilnahme bitten wir um Anmeldung unter fachpublikum@performingarts-festival.de. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Reservierung erforderlich.
Alte Münze: Festivalzentrum, Molkenmarkt 2, Mitte, 10179 Berlin
Credits:
Moderation: Anna Tilling, David Ford
Für alle Teilnehmer*innen und Gäste des Performing Arts Festivals.
Teil des Rahmenprogramms von und mit dem Team des Performing Arts Festivals.
Beteiligte:
Die AGENTUR FÜR ANERKENNUNG ist Theaterkollektiv und Anerkennungsportal. Gründungsmitglieder sind Anna Dieterich, Ute Lindenbeck und Reto Kamberger. Je nach Projekt kommen Künstler*innen aus unterschiedlichen Disziplinen hinzu. Ausgangsmaterial sind neben Literatur und Sachtexten die persönlichen Erfahrungen der Beteiligten. Wir verdichten ihre Geschichten zu dramatischen Szenen, setzen Kommentare, Lieder und spielerische Aktionen ein, und entwickeln so für jedes Thema die passende Form. Mit dieser Unmittelbarkeit schaffen wir Nähe und laden unser Publikum ein, sich an unseren Fragestellungen zu beteiligen. Regelmäßige Kooperation mit dem Theater unterm Dach, Berlin sowie dem Lichthof Theater im Hamburg.
» B_Tour in Kollaboration mit Ilona Marti.
B_Tour, gegründet 2013 von Christin Endter und Yael Sherill, ist eine kuratorische Plattform für zeitgenössische Praktiken des Gehens; künstlerische geführte Touren; Audiowalks; Praktiken von Navigation und Kartographie in der performativen und bildenden Kunst. B_Tour präsentiert Projekte von Küstler*innen, Architekt*innen, Aktivist*innen, Expert*innen des Alltags, die mit dem Gehen als künstlerische Praxis, Gehen als einen performativen und/oder politischen Akt, der Erzähltheorie, dem Anti-Toursimus experimentieren.
Ilona Marti ist eine in Berlin lebende schweizer Künstlerin. Sie arbeitet an der Schnittstelle Sound, Wahrnehmung, öffentlicher Raum und Interaktion . Neben eigenen Projekten arbeitet sie als zweite Sounddesignerin bei Romote X von Rimini Protokoll.
Das Theaterkollektiv Berlocken besteht aus Meriel Brütting, Laura Hagemann, Carolin Herzberg und Felicia Theus.
Unser Interesse ist es, gesellschaftliche Phänomene zu untersuchen und sie in unseren Inszenierungen durch vielschichtige Situationen, eine assoziative Dramaturgie und eine abstrakte, jedoch codierte ästhetische und humorvolle Sprache zugänglich zu machen.
Die Vernetzung unserer Disziplinen ist ein wichtiger Aspekt unserer Arbeitsweise.
Die Vorarbeit und die Bühne sind für uns Zeit und Ort für bewusste Entscheidungen. Mal mehr mit Kopf, Körper, Musik und Herz stützen wir uns auf die Improvisation als künstlerische Strategie. Texte, Szenen, Musik und Bilder entstehen im Probenprozess.
Die Berliner Performerin Bridge Markland ist eine Virtuosin des Rollenspiels und der Verwandlung. Mit genialer Leichtigkeit überschreitet sie die Grenzen zwischen Sub- und Hochkultur, Tanz, Theater, Cabaret, Gender-Performance, Kinder- und Puppentheater.
Ihre Spezialität sind Ein-Frau+Puppen-Vollplayback-Shows von klassischen deutschen Theaterstücken: Faust I/Goethe, Die Räuber/Schiller, Leonce und Lena/Büchner. Mit einmaligem Verwandlungstalent spielt sie alle Rollen, mal als Mensch, mal als Puppe. Sie kürzt die Texte und verstärkt oder kontrastiert sie mit jeweils passenden Popmusik-Zitaten. Ihre Stücke begeistern Menschen aller Jahrgänge ab 13 Jahren und sind in Deutschland, Europa, USA und Kanada getourt.
Cinema Cantabile wurde von den Künstlerinnen Agnes Fabich und Franziska Guggenbichler Beck 2015 ins Leben gerufen. Cinema Cantabile hat sich zum Ziel gesetzt, das Beste aus Oper und Kino zusammenzubringen und in eine neue Dimension zu führen. Cinema Cantabile is the opera with the people, for the people, about the people.
» Collective ANDERPLATZ – Valentina Bordenave
ANDERPLATZ (Spanien, Argentinien, Deutschland, Italien und den USA) ist ein in Berlin ansässiges internationales Kollektiv von multidisziplinären Künstlern, wovon manche in Companies wie Familie Flöz, Blue Man Group und Faizal Zeghoudi Regie führten oder für sie auftreten. Gemeinsam navigieren sie durch das flüchtige Terrain zwischen Tanz, Schauspiel und Musik. Mit seinen breiten und vielfältigen künstlerischen wie nationalen Wurzeln versteht sich ANDERPLATZ als ein Kollektiv ohne Grenzen. "DETACHED", in der Regie von Valentina Bordenave und Natasha Nixon, ist die erste gemeinsame Produktion.
ANDERPLATZ sind: Irene Fas Fita, Javier Ferrer Machín, Clara Gracia, Valentina Bordenave, Marina Rodriguez, Patrick Rupar, Laura de Arcos, Filippo Serra und Piet Starrett.
Die costa compagnie aus Berlin und Hamburg wurde von Felix Meyer-Christian als offene Kollaboration interdisziplinär arbeitender Künstler*innen während des Studiums gegründet. Arbeiten der letzten Jahre vereinen dokumentarische, performative und choreographische Methoden mit einem essayistischen Narrativ und wurden u.a. beim IMPULSE-Festival 2016, beim Körber Studio Junge Regie und in zahlreichen Produktionshäusern, Theatern, Kunstvereinen und Galerien in BRD, Israel, Österreich und den USA gezeigt. Die Gruppe fokussiert sich auf globale Transformationsprozesse und die Frage nach dem Menschen darin. Dazu führt COSTA Cie. Interviews und sammelt Video- und Audiomaterial an den von ihr untersuchten Orten, wie z.B. in Afghanistan, den USA, Israel, Russland, Fukushima/Japan und im Libanon.
Ekaterina Statkus schloss ihr erstes Studium in Kulturjournalismus an der Lomonossow Universität Moskau ab. Durch einen Auftritt in der Performance „This Progress“ von Tino Sehgal im Guggenheim Museum 2010 entschied sie sich, ihre Kenntnisse in dem Bereich des Zeitgenössischen Tanzes weiter zu vertiefen. Im Jahre 2011 wurde sie bei dem interdisziplinären Masterstudiengang der Performance Studies an der Universität Hamburg angenommen.
Im Zuge der Nachwuchsförderung entwickelte sie in Zusammenarbeit mit Helen Schröder die Performance „The Winning Team Competition“, die den Jurypreis des Festivals „Hauptsache frei“ gewonnen hat. Seit 2014 wohnt Ekaterina Statkus in der Hauptstadt. Im April 2016 feierte sie die Premiere ihrer ersten Berliner Produktion „Moments of Fear“ im Ballhaus Ost.
Elen Moos ist eine spanische Künstlerin mit Sitz in Berlin. Ihre Leidenschaft für Bewegung und Rhythmus führte sie dazu, eine lange Reise zu unternehmen, nachdem sie ihr Theaterstudium abgeschlossen hatte, um mehrere traditionelle Tänze und Kampfkünste wie Flamenco, afrobrasilianische Tänze, Capoeira und Kalaripayattu zu erforschen.
Nach ihrem Abschluss erweiterte Sie Ihre Ausbildung in verschiedenen Theaterforschungszentren wie dem Workcenter von Jerzy Grotowski und Thomas Richards und dem Internationalen Zentrum für Theaterforschung l'Albero. Sie hat mit mehreren Theater Ensemble und Künstler*innen aus verschiedenen Disziplinen zusammengearbeitet. Ihr Forschungsinteresse liegt im menschlichen Verhalten, seinen Widersprüchen und Ungereimtheiten.
Choreographin, Tänzerin, Performerin, Tanzpädagogin. Seit April 2016 Vorstandsmitglied vom K77 Studio e.V. Direktorin diverser Tanz- und Theaterprojekte (mit Profis, Kindern, Jugendlichen, Immigranten, blinden und tauben Menschen).
In meinen Bühnenarbeiten und Workshops verbinde ich verschiedene Tanztechniken (zeitgenössischen Tanz, Modern, CI, Improvisation) mit somatischen Praktiken und Bildender Kunst. Seit 5 Jahren kreiere ich auch site-specific Tanzprojekte. Jetzt arbeite ich vor allem mit dem Thema Choreographie als visuelle Kunstform, Image und Identität.
BEACH BIRDS
Spot an! Handy aus! Die neue Kompanie ist da! Sie samplen und zitieren, sie kopieren oder klauen ungeniert. Auf der Suche nach dem eigenen Ausdruck hat Helen ihre Gefährten gefunden. Sie schmeißen ihre Körper zusammen, spielen Flaschendrehen und gehen an die Grenzen des Vorstellbaren. In der Hoffnung auf ein unvergessliches Gruppenstück gräbt die neue Kompanie Schicht für Schicht die Choreografien, Ideen und Visionen ihrer Idole aus. Neben Flashdance oder der Nelkenline meldet sich auch ein Klassiker der puren Form, Beach Birds von Merce Cunningham. Aus dem großen Strudel der Wünsche und der unerreichten Vorlagen entwirft Helen Schröder zusammen mit ihrem Ensemble immer wieder neue Versionen einer eigenen Kompanie-Zukunft.
Das freie Theaterkollektiv "MezzoMix" wurde 2011 von Helena Kontoudakis gegründet und stellt sich je nach Projekt immer wieder neu zusammen. Sie stellen sich der Herausforderung im Spannungsfeld der Polarität von innerer und äußerer Wahrnehmung und Umstände, Theaterprojekte zu entwickeln, die der zu erzählenden Geschichte und ihren Inhalten gerecht wird und die dem Zuschauenden auf Augenhöhe begegnen.
Howool Baek ist eine in Berlin lebende koreanische Choreografin. Am Beginn ihrer choreografischen Arbeit stand die Erforschung der Bewegungen, die in einem eng begrenzten Raum möglich sind. Dadurch entwickelte sich ihre Arbeit in die Richtung der Erforschung des menschlichen Körpers und der Veränderung seiner Wahrnehmung. Aktuell liegt ihr Schwerpunkt auf der Entdeckung von Bewegungsmöglichkeiten und den eigenen Ausdrucksmöglichkeiten der verschiedenen Körperteile.
Das Musik-, Theaterkollektiv INITIATIVE X TAGE wurde 2011 in Berlin gegründet und bildet als Zusammenschluss von Co-Aktivist*innen ein offenes Netzwerk, zu dem stets neue Expert*innen und Künstler*innen unterschiedlichster Disziplinen stoßen.
Mit der Alternate Reality Opera „X Tage bis zum Wunder“ befragten sie 2012 das Internet nach seiner Privatsphäre; mit „Monument X“ wurde 2014 die funktionierende menschliche Beziehung einer Wahrscheinlichkeitsprüfung unterzogen, bevor die Performancereihe „Porno & Piano“ seit 2015 den Sex zur öffentlichen Angelegenheit erklärt. Auf dem Performing Arts Festival Berlin gehen sie mit „Stimmen nach dem Bauch #regrettingmotherhood“ (Arbeitstitel) nun der Mutterrolle an den Kragen und demonstrieren für einen offenen Umgang mit allen Seiten der Mutterschaft.
Julia Rosa Stöckl wurde von Andreas Prochaska für die Kinofilme "In 3 Tagen bist du tot 1 & 2“ entdeckt, die beide am Filmfestival in Locarno Weltpremiere feierten. Am Tiroler Landestheater spielte sie unter der Intendanz von Brigitte Fassbender, u.a. Gretchen im “Urfaust”, Nina in „Die Möwe“ sowie Hedwig in „Die Wildente“. Neben vielen Arbeiten im Freien Theater in Österreich, Deutschland und den USA, tourt sie mit „Leaving Ziller Valley“ durch die internationale Theaterlandschaft. Gemeinsam mit Reinhard Göber hat sie das Stück im Rahmen ihres DIVA Monodrama Festivals in Österreich entwickelt und uraufgeführt. In weiteren Rollen war Julia Rosa u.a. in dem Fernsehzweiteiler „Das Jüngste Gericht“ (R: Urs Egger) sowie in zahlreichen TV Serien und Independent Filmen zu sehen.
Katharina Haverich studierte Theater in England und Theaterwissenschaften in Berlin. Sie assistierte auf Kampnagel, bei The Wooster Group in New York und am Haus der Kulturen der Welt in Berlin bei Tania Bruguera, Nevin Aladag und Okwui Enwezor. Seit 2010 Zusammenarbeiten mit den argentinischen Künstlern E. G. Wehbi und Maricel Álvarez, internil, Zentrum für Politische Schönheit, Institut für Künstlerische Forschung und dem Choreographen Martin Nachbar. Ihre live art Arbeiten zeigen Momente von gewaltvoller, fortwährender Metamorphose und untersuchen dabei körperliche Identität und emotionale Verwüstung. Ausgangsmaterialien sind eigenwillige Traumbilder und biografische Zustände. Seit 2015 ist Katharina Haverich Mentee im Mentoring Programm für Nachwuchskünstler*innen des PAP Berlin.
Halb Japaner, halb Zimbabwer/Südafrikaner, bemüht sich, ein ganzer Mensch zu werden. Ausbildung in verschiedenen Kampfkünsten, Straßentanz in New York und zeitgenössischem Tanz am Hunter College und bei europäischen und japanischen Lehrern. Kazuma strebt nach Kommunikation über Kultur und Form(alität) hinaus und arbeitet in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen: Performances in enger Zusammenarbeit mit politischen Aktivitsten und Umweltschützern, Reisen mit Ensembles internationaler Choreographen wie Richard Siegal und Perrine Valli, Lehrtätigkeit, kommerzielle Arbeiten und Tanz ganz allein in freier Natur.
KOLONASTIX wurde von Florentine Schara, Juliane Torhorst und Angela Hundsdorfer gegründet. Erste Produktion war 2010 „Die fürchterlichen Fünf“ nach Wolf Erlbruchs Bilderbuch. „Das kleine Gespenst“ folgte 2013, „Max und Moritz“ 2016.
Wir arbeiten im Kollektiv: alle an einem Stück Beteiligten inszenieren gemeinsam. Die Darsteller*innen arbeiten außerhalb des Projekts in weiteren Theaterberufen, so vereinen wir Schauspieler*innen, Regisseur*innen, Choreograph*innen, Musiker*innen, Ausstatter*innen. Der Ansatz unserer Theaterarbeit zielt darauf, die Kinder zu kritischem Hinterfragen von Autoritäten zu ermutigen. Er zielt darauf, Mut zu machen, Widerworte zu äußern.
KOLONASTIX macht Theater FÜR Kinder, ein Theater, das die Kinder ernst nimmt – und das Kindern wie Erwachsenen Spaß macht!
Die komplexbrigade ist eine interdisziplinäre Gruppe von Künstler*innen aus Theater und Game Design. Wir kreieren Interactive Theatre, Live-Erlebnisse zwischen Theater, Game und Installation. Jeder Zuschauende bekommt eine Rolle und entdeckt seine Handlungsmöglichkeiten in einem fiktiven Setting. Die Story entsteht durch die Interaktion zwischen Darstellenden, Zuschauenden und Environment und ist so immer wieder verblüffend neu.
Wir schaffen Räume, in denen aktuelle gesellschaftliche Diskurse auf eine spielerische Weise erforscht werden. In temporären kreativen Gemeinschaften mit unserem Publikum suchen wir nach politischen, sozialen und technologischen Utopien. Dabei bedienen wir uns den Möglichkeiten der Neuen Medien ebenso wie denen des klassischen Theaters.
Earthport –
die zwei Kooperationspartnerinnen
Lamusica (Ägypten)
Mit der von Nora Amin im Jahr 2000 gegründeten „Lamusica Independent Theatre Group“ wurden neue Wege abseits des staatlich-kommerziellen Theaters beschritten. In 16 Jahren hat Lamusica 38 Theaterproduktionen verwirklicht, meist unter der Regie/Choreographie von Nora Amin. Lamusica gilt als die am häufigsten international tourende Company Ägyptens, sie spricht über Unausgesprochenes und verbindet Kunst mit Rebellion.
meet MIMOSA (Deutschland)
Das Performance-Kollektiv „meet MIMOSA“ wurde 2012 von Eva Isolde Balzer gegründet. Es wird entwickelt in Zusammenarbeit mit Laura Werres, André Vollrath und einem wechselnden – zuletzt u.a. mit Sharon Dodua Otoo (Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin) und Pasquale Virginie Rotter. meet MIMOSA befasst sich mit der Erschütterung von Identitäten, bisher lag der Fokus auf weißer Identität und weißem Privileg.
MS Schrittmacher gründete sich 1998 in Berlin. Von Beginn an verstand sich die Tanz/Performance-Gruppe als ein Pool von freien Künstler*innen, wobei es dem Choreographen Martin Stiefermann gelungen ist, der Kompanie eine unverwechselbare künstlerische Identität zu geben.
In den vergangenen Jahren hat sich die Gruppe mit sehr unterschiedlichen Formaten einen Namen gemacht. Dabei hinterfragen MS Schrittmacher klassische Zu-schauersituationen und suchen nach neuen Perspektiven für das Publikum. Neben ihren Bühnenstücken sind sie mit ihren Recherche- und Performance-Formaten vermehrt in den öffentlichen Raum gegangen. Auf ihrer Suche nach dem Grotesken im Realen steht die Gruppe für eine gesellschaftspolitische Auseinandersetzung, die immer auch in das direkte Erleben der Menschen greift.
multicultural city ist ein internationales Künstlerkollektiv, das von Monika Dobrowlanska in September 2012 gegründet wurde. Wir suchen künstlerische Auseinandersetzung mit der Lebenssituation von sozialen Randgruppen und Minderheiten. Wir lassen uns inspirieren von dem Standort Berlin als multikulturelle Weltmetropole. Wir behaupten, dass unterschiedliche Religionen, Hautfarben und Weltanschauungen zu Deutschland gehören. Wir wollen das gegenseitige Verständnis, Toleranz und Respekt durch die Auseinandersetzung mit Vorurteilen und Stereotypen fördern. Wir erforschen und entwickeln experimentelle Bühnenformen, die aus der Begegnung verschiedener Kulturen und Künste resultieren. Die erste Premiere von multicultural city „Displaced Women“ fand am 23.05.2013 am Maxim Gorki Theater statt.
Natalie Reckert hat 2007 am „National Centre for Circus Arts“ in London abgeschlossen und 2009 ein Studienjahr bei „Visions in Motion“, der Schule für zeitgenössischen Tanz in Kassel, belegt. Als Ensemblemitglied tourte sie mit „Generating Company“, „Sugar Beast Circus“ und mit Ilona Jäntti. Sie lebt und arbeitet in Kassel und Berlin. „Selbstportrait mit Eiern“ ist ihre erste eigene Produktion.
Bereits über ihre Abschlussarbeit von 2007 schrieb John-Paul Zaccarini:
„This was an absolutely proper fusion of handbalancing and dance. Every move had an element of innovation, inventiveness and thought. Outstanding“
OBJECTIVE SPECTACLE ist Arbeitshypothese, Produktionscluster und Maschine, die zu wechselseitigen Kollaborationen anstiftet. Das Berliner Performance-Label um Architektin und Bühnenbildernin Clementine Pohl und Regisseur und Musiker Christoph Wirth erarbeitet interdisziplinäre Formate, die zwischen Environment, Performance, und Installation changieren. In wechselnden Kollaborationen untersucht OBJECTIVE SPECTACLE Funktionsmechanismen des Spektakulären und den performativen Charakter sozialer wie politischer Spektakel. Die Blackbox des Bühnenraumes, und die Struktur der Guckkastenbühne dienen als buchstäbliches Objektiv: Scheinbar determinierte soziale Verhältnisse und Wahrnehmungskonventionen werden nach ihrer möglichen Öffnung und einer möglichen Re-Organisation befragt.
» Olivia Hyunsin Kim/ddanddarakim
Olivia Hyunsin Kim/ddanddarakim arbeitet als Choreografin/Performerin in Berlin. Sie hat Tanz und Choreografie an der Falmouth University (Dartington College) und am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen studiert. Ihr künstlerischer Schwerpunkt liegt auf Erinnerungen und deren Einfluss auf Identitätskonstruktionen. Sie spielt vorzugsweise im Spannungsfeld zwischen Sichtbarem/Unsichtbarem, Realem/Fiktivem. 2016 und 2017 wurde sie für den Ponto Performance Preis nominiert. Ihre Arbeiten „she came, she saw, she said: meme“ und „MeMe - I see. Ah!“ wurden u.a. bei den Tanztagen Berlin in den Sophiensælen Berlin, dem Performing Arts Festival Berlin, dem Mousonturm Frankfurt gezeigt. https://ddanddarakim.wordpress.com
Peter Waschinsky, 66, war wesentlich daran beteiligt, das Puppentheater in der DDR als gleichberechtigtes Theatergenre durchzusetzen. Als Regisseur hat er als erster in der DDR Brecht mit Puppen inszeniert, als Puppenspielsolist war er auch international tätig und schaffte es auf große Theaterfestivals und zu den Muppets. Er arbeitete im Off, sogar auf der Straße, war aber auch an wesentlichen Stadt- und Staatstheaterproduktionen als Puppenspieler oder Regisseur beteiligt.
Er betreibt inzwischen ein kleines Zimmertheater, das HACK-B-THEATER.
“Als ebenso originell-kreativer wie unbequem-streitbarer Künstler ist Waschinsky einer der markantesten Vertreter des zeitgenössischen deutschen Puppenspiels”, schreibt die internationale Enzyklopädie des Puppenspiels.
Minimal Improvisation verbindet Eigenschaften zeitgenössischer Improvisation – Individualität, Spontanität und Freiheit – mit Prinzipien der Minimal Music wie Reduktion, Wiederholung und allmähliche Veränderung.
Innerhalb eines Prozesses allmählicher Veränderung zeichnen sich Strukturen ab, lösen sich wieder auf und es formieren sich neue Konstellationen von Bewegung und Klang.
Entwickelt wurde Minimal Improvisation von Phyla – Jennie Zimmermann und Gisbert Schürig. Wir erforschen das Potential und die Anforderungen dieses Konzeptes zur Zeit im Trio mit Vincenz Kokot. Musikalische Mittel sind Stimme, Kehlgesang, Gitarre, Ukulele und Elektronik.
post theater arbeitet seit 1999 zwischen Theater, zeitgenössischem Tanz und Medienkunst. Über 60 Performances in über 50 Städten in 20 Ländern entstanden – oft mit lokalen Künstler*innen, oft als Auftragsarbeiten von internationalen Festivals (u.a. Singapore Arts Festival, Tanz im August Berlin, Tanzfest Weimar, Varna Summer). post theater wird von der Medienkünstlerin Hiroko Tanahashi und dem Dramaturgen + Regisseur Max Schumacher geleitet. “Jobs im Himmel” gewann 2015 den Stuttgarter Theaterpreis. 2016 neben "House of Hope" (Stuttgarter Theaterpreis 2017) auch “Akademgorodok – Silicon Forest”, eine Tanzperformance über Wissenschaftsstädte und Wissenschaftsutopien in Sibirien und anderswo. 2017 kommt die bulgarisch-deutsche Koproduktion über Raumstationen “Satellites" zur Premiere.
Regina Gyr hat Schauspiel dann Theater-Regie an der HFMT Hamburg studiert. Sie arbeitet seit 2006 als freischaffende Regisseurin in Berlin an den verschiedenen freien Spielstätten. Ihre Inszenierungen lassen sich in drei Formate unterteilen. Das SchauspielSprechtheater, der performative Live Act und das PuppenspielObjekttheater. Als Ausgangspunkt steht immer ein gesellschaftspolitisches Thema. Der Inhalt bestimmt die Spielweise, das Textmaterial sowie die Formsprache und den Ort der Inszenierung. Ihre Abeiten verstehen sich als direkte, spielerische und riskante Kontaktaufnahmen mit den Zuschauer*innen.
Ren Saibara ist eine japanische Regisseurin/ Performerin/ Schauspielerin. In Japan gründete sie das Künstlerkollektiv actnetwork. Sie studierte Germanistik in Tokyo und Historische Urbanistik in Berlin. Sie wirkte bei mehreren Internationalen Theaterfestivals in Japan mit. In Ihren Arbeiten stellt sie japanische Perspektiven europäischen gegenüber, damit sie globale, mehrere Zeiten umfassende Mechanismen in aktuellen gesellschaftlichen Problemen in Frage stellen kann. Ihr Interesse fokussiert sich sowohl thematisch als auch ästhetisch auf Zwischenräume/ Dazwischen. Beim PAF Berlin 2017 stellt sie mit burgund t brandt und Ernst Markus Stein eine Sound-Performance "Revolution in der Schublade der Hausapotheke" in der Vierten Welt vor. www.actnetwork.info
Renen Itzhaki lebt als freier Künstler in Berlin. Seine Arbeiten entstehen im interferierenden Feld von Performance, Installation, Videokunst und Theater. Im Juli 2016 hat er den Bachelor-Studiengang „Tanz, Kontext, Choreographie“ am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz (HZT) in Berlin abgeschlossen.
Itzhaki beschäftigt sich hauptsächlich mit den Prozessen der Entstehung von Kunst, mit Autorschaft, den Bedingungen des Kunstmarkts sowie persönlicher Erinnerung. Er hat bereits mit verschiedenen Künstler*innen – z.B. Lia Rodrigues, Jeremy Shaw, David Weber-Krebs, Sandra Man + Moritz Majce und Florian Feigl – zusammengearbeitet und seine eigenen Arbeiten in Deutschland, den Niederlanden, Israel, Finnland und Brasilien gezeigt.
Die Shakespeare Company Berlin ist eine der erfolgreichsten freien Theatergruppen Deutschlands. Wir begeistern mit modernem Volkstheater ein wachsendes Publikum und sind seit 15 Jahren in Berlin präsent.Unser Theater ist direkt, spektakulär und virtuos: Die Inszenierungen überzeugen durch ein virtuoses Schauspielensemble, hohe Musikalität und eine eigene Bühnenästhetik, die bewusst auf aufwändige Ausstattung und Technik verzichtet. Während unsere Inszenierungen ganzjährig zu Gastspielen in Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich und der Schweiz eingeladen werden, bespielt das Ensemble seine eigene Freilichtbühne und die Lokhalle im Natur-Park Schöneberger Südgelände Berlin.
» SICILIANO CONTEMPORARY BALLET
Nach einer Reihe choreographischer Erfolge in Italien, Griechenland, Spanien und Deutschland, gründete Salvatore Siciliano 2015 die Compagnie. Herr Sicilianos Schaffen erfreut sich großen Zuspruchs dank seiner ausgeprägten Fähigkeit, Ästhetik mit nackten Emotionen und einer Prise Sarkasmus zu kombinieren. Ungewöhnliche Aufführungsorte werden in Schauplätze für neue künstlerische Erlebnisse transformiert. Sein markanter Stil ist ein verfeinerter visueller Ausdruck der menschlichen Psyche. Die Choreographien rufen mit frisch sarkastischem Biss in den Köpfen der Zuschauer*innen Fragmente ihres religiösen und psychlogischen Unterbewusstseins hervor. Linien, Augen, Wörter und Stärke sind verbunden in einer Collage von extremen Bewegungen.
» Sisyphos, der Flugelefant (SdF)
Sisyphos, der Flugelefant (SdF) ist eine freie Berliner Gruppe, 2008 gegründet und geleitet von der Regisseurin Chang Nai Wen. Bei aller Vielfältigkeit der SdF-Projekte von Theateraufführungen und ortspezifischen Performances über Live Art bis hin zum Dokumentarfilm und Klang-Raum-Video Installationen, geht es immer um die Spielphilosophie: unmittelbar, interaktiv, und miteinander. In verschiedenen Spielorten u.a. Berlin, Leipzig, Feldkirch, New York, Rom oder Taipeh hinterlässt SdF Spuren mit ihren Spielformaten, die durch die Unmittelbarkeit der darstellenden Künste eine Kommunikation zwischen Darsteller*innen und Zuschauer*innen ermöglicht und auch innerhalb der Zuschauer*innen anregt, um so als Dialoggenerator sozial und politisch relevante Themen nicht nur zu präsentieren, sondern erlebbar zu machen.
Susanne Stern, Schauspielerin und Regisseurin, studierte Schauspiel in Köln, bei actorfactory Berlin und bei Mel Churcher/ London. 2014-16 studierte sie Regie bei Marcelo Díaz. Sie spielte am Societätstheater Dresden, HAU, Theater Eigenreich, English Theatre Berlin und in den ortsspezifischen Inszenierungen des Gefängnistheaters aufBruch.
Für die in Berlin und Wien gezeigte Inszenierung „Die vielleicht Geeigneten“ stellte sie ein Ensemble zusammen, das die gebrochenen Figuren des Peter Hoeg Romans „Der Plan von der Abschaffung des Dunkels“ verkörperte: die Schauspieler Robert Farin, Vivien Andrée und Christian Kohlhofer; ihnen die leitende Uhr schenkte: Bühnenbildner Florian Guist; ihnen gedanklich auf den Weg half: Dramaturg Robert Wagner. Zukünftige Produktionen werden jeweils ihr eigenes Team brauchen und mit der Magie des Resonanzgesetzes dafür sorgen, dass es sich auch materialisiert.
Um im Strudel von Big Data nicht verloren zu gehen, muss man selber zu einer Datensammlung werden. Hier hilft das Quantifying bei der Ich-Konstruktion. Denn angesichts irrationaler und unzuverlässiger Zeiten wächst der Wunsch nach Rationalisierung, Selbstdisziplinierung und -optimierung. Kommt nach dem Ende der großen Erzählungen die Zeit des großen Zählens? Werden wir anhand objektiver Fakten bald wieder wissen, wer wir sind?
virtuellestheater erarbeiten offene Performance-Installationen, in denen der Status Quo unserer Gegenwart im Zentrum steht. Nichtlineare Erzählformen, digitale Medien und Technik ermöglichen neue Blickwickel auf Bekanntes und schaffen subversive hierarchiefreie Denk- und Möglichkeitsräume.
zirka trollop sind Anja Gessenhardt und Jana Korb. Ihre Auseinandersetzung mit Kafkas Erzählung „Erstes Leid“ findet nicht nur im Rahmen einer einzelnen Produktion statt, vielmehr begleitet sie die beiden seit Anfang ihrer artistisch künstlerischen Tätigkeit.
Der erste Teil der Trilogie, die akrobatische Lesung, entstand 1999 und war der Beginn ihrer Zusammenarbeit als zirka trollop. Seither spielten sie in etlichen gemeinsamen und eigenen Produktionen. 2013 nahmen sie die Arbeit mit Kafka wieder auf, um den zweiten Teil, Aerial Theater, zu kreieren – mit Anja als Regisseurin und Jana als Künstlerin. Die Idee zu einem dritten Teil besteht schon lange, und hat im Mai 2017 Premiere: mit einem Solo von Anja am Chinese Pole, einer Hommage an alle Bühnenarbeiter*innen, ohne die künstlerische Arbeit auf der Bühne nicht möglich wäre.
Über den Veranstaltungsort:
Die Alte Münze in Mitte beherbergte seit den 30er-Jahren die Berliner Münzprägeanstalt. Hier wurden unter den Nazis Reichsmark, später die DDR-Mark, nach der Wende dann D-Mark und Euro geprägt, bis der Standort 2005 nach Reinickendorf verlegt wurde.
Derzeit wird das Areal von den Spreewerkstätten bespielt. Sie haben seit 2013 sukzessiv immer mehr Flächen des Areals der Alten Münze erschlossen und nutzbar gemacht. Kulturschaffende, Musikproduzent*innen, Künstler*innen aller Disziplinen, Kunst- und Musikfestivalveranstalter*innen und sozialen Startups verwirklichen in der Alten Münze heute gemeinsam verschiedenste Projekte im Bereich der Kultur und Kreativwirtschaft und bespielen die Veranstaltungsflächen.
Über die Zukunft der Alten Münze wird derzeit in der Berliner Kulturpolitik rege diskutiert. Das PAF freut sich deshalb umso mehr, hier zu Gast sein zu können. Damit wird dieser vielfach besprochene Ort in der Mitte der Stadt temporär für Zuschauer*innen und Künstler*innen gemeinsam erfahrbar.